Schongauer Nachrichten


 

Fotobeweis: Känguru hat überlebt

Das entlaufene Känguru hat den Winter offenbar gut überstanden, wie das Foto von Andreas Reich zeigt. Gelungen ist ihm der Schnappschuss am Premer Moorlehrpfad. © Andreas Reich

Prem – Eigentlich wollte Andreas Reich das schöne Wetter am vergangenen Samstag nutzen, um am Premer Moorlehrpfad Vögel zu fotografieren. „Ich hab‘ mir ein neues Objektiv gekauft, das ich ausprobieren wollte“, erzählt der Hobby-Fotograf aus Altenstadt, der seit Jahren leidenschaftlich mit seiner Kamera nach den besten Tiermotiven Ausschau hält und für seine gelungenen Schnappschüsse im Schongauer Land bekannt ist.

Doch was er diesmal vor die Linse bekommen sollte, damit hatte Reich nicht gerechnet. Als der Altenstadter einen Trampelpfad entlang läuft, hüpft vor ihm plötzlich ein leibhaftiges Känguru durchs Gebüsch. „Das ging so schnell, dass ich es gar nicht fotografieren konnte“, erzählt Reich. Doch nachdem er seine Überraschung überwunden hat, folgt der Altenstadter dem ungewöhnlichen Zeitgenossen. Weit muss er nicht gehen, denn das Känguru bleibt auf einer Böschung stehen und sieht den Altenstadter neugierig an.

Der nutzt die einmalige Gelegenheit und drückt auf den Auslöser, hält die Begegnung mit der Kamera fest. Wenig später sei das Känguru seelenruhig weiter gehüpft, so Reich, der sein Fotografen-Glück kaum fassen kann. „Das ist wie ein Sechser im Lotto.“

Reichs Foto ist gleichzeitig der Beweis, dass sich das vor fast genau einem Jahr entlaufene Wallaby augenscheinlich bester Gesundheit erfreut. Ausgebüxt war es damals vom Saliterhof in Kurzenried, gemeinsam mit einem Artgenossen, für den die Flucht allerdings tragisch endete. Das Känguru starb bei einer Kollision mit einem Auto auf der Bundesstraße 472.

Immer wieder Sichtungen

Das andere Tier dagegen schlug sich erfolgreich bis nach Prem durch, wo sich die Nachricht vom Neuankömmling nach entsprechenden Sichtungen schnell im Dorf verbreitete. Dr. Hubertus Krefft von der Steingadener Tierarztpraxis Kellerberg bemühte sich damals, das Tier einzufangen. Doch sämtliche Versuche, dem scheuen Wallaby nahe genug für eine Betäubung zu kommen, schlugen fehl.

Weitere Bemühungen, dem Tier habhaft zu werden, habe es seitdem nicht gegeben, sagt Krefft im Gespräch mit der Heimatzeitung. Zwar habe er in den vergangenen Monaten immer wieder Bilder zugeschickt und Anrufe bekommen von Bürgern, die das Wallaby gesehen hatten. Doch das Känguru sei nicht standorttreu, sondern streife in einem relativ großen Gebiet umher, was eine gezielte Suche schwierig mache, erklärt er. Dass das Tier den Winter so gut überlebt habe, ist für den Tierarzt durchaus eine Überraschung. „Allerdings bin ich kein Känguru-Experte.“

Auch wenn Wallabys grundsätzlich in Australien zuhause seien, könnten sie auch in europäischen Gehegen über die kalte Jahreszeit gehalten werden, teilt indes das Veterinäramt im Landratsamt auf Anfrage mit. Denn die Tiere seien an die verschiedenen klimatischen Bedingungen in ihrem Heimatland angepasst, die von tropischen bis gemäßigten Zonen reichen würden. Als Pflanzenfresser ernähren sich die Kängurus hauptsächlich von Gras, Kräutern, Blättern, Rinden und Wurzeln. „Das findet sich auch in unseren Wäldern.“

Konsequenzen haben die Besitzer des Tiers im Übrigen nicht zu fürchten. Wallabys unterliegen laut Naturschutzbehörde nicht dem Artenschutz und sind damit auch nicht anzeigepflichtig. Die Tierhaltung sei dem Veterinäramt bekannt und sei in der Vergangenheit tierschutzrechtlich nicht zu beanstanden gewesen, so das Landratsamt.

Und auch dem Känguru selbst droht erstmal keine Gefahr. Weil es sich um kein jagdbares Wild im Sinne des Gesetzes handle, dürfe es nicht geschossen werden, macht die Behörde klar. „Und da es keine Gefährdung für andere Arten oder Menschen darstellt, besteht auch kein Grund dazu.“ Schnappschüsse wie jener von Andreas Reich ausgenommen.

Bild-Zeitung


Mitten in Bayern:Känguru springt Fotograf vor Kamera

Erwischt: Das Wallaby steht mitten im Wald

Erwischt: Das Wallaby steht mitten im Wald

Foto: Andreas Reich

Altenstadt (Bayern) – Die gibt's doch nur in Australien oder im Zoo?

Hobbyfotograf Andreas Reich (55) war mitten im Wald unterwegs. Dann erlebte er eine flauschige Überraschung. Vergangenen Samstag wollte er das Frühlingswetter nutzen, um bei Prem in Bayern Vögel abzulichten.

„Ich hab‘ mir ein neues Objektiv gekauft, das ich ausprobieren wollte“, so der Installateur-Meister aus Altenstadt zu BILD. Er ist bereits seit Jahren leidenschaftlich mit seiner Kamera unterwegs und für seine Schnappschüsse im Schongauer Land bekannt.

Als er einen Trampelpfad entlanglief, hüpfte vor ihm plötzlich ein Känguru durch das Gebüsch. „Das ging so schnell, dass ich es gar nicht fotografieren konnte“, so Reich.

Hobby-Fotograf Andreas Reich (55) legt sich für einen Schnappschuss auf die Lauer

Hobby-Fotograf Andreas Reich (55) legt sich für einen Schnappschuss auf die Lauer

Foto: Andreas Reich

Der Fotografie-Fan folgte dem exotischen Tier. Dann, auf einer Böschung, blieb das Känguru stehen und sah neugierig herüber. „Das waren zwei unbeschreiblich tolle Minuten.“

Die Begegnung konnte er mit der Kamera festhalten. Kurz darauf sei das Känguru weiter gehüpft – seelenruhig. Was für ein Foto-Glück. Reich: „Das ist wie ein Sechser im Lotto.“

Doch was sucht ein Känguru mitten im Wald? Medienberichten zufolge war das Tier vor rund einem Jahr mit einem Artgenossen ausgebüxt. Während die Flucht von einem Erlebnishof für den anderen Ausreißer tödlich endete, scheint Reichs Foto ein Beweis zu sein, dass das zweite Wallaby weiter unterwegs ist. Bislang seien alle Einfangversuche gescheitert.

Teaser-Bild

 

Foto: Andreas Reich

Laut Landratsamt sei das Wallaby für Menschen und Umwelt ungefährlich, darf nicht gejagt werden und hat sich seinen Platz im bayerischen Voralpenland offensichtlich erkämpft.


Mittwoch, 23. April 2025, Schongauer Nachrichten / Tipps für den Tag            WENN DER HIMMEL BRENNT

Diesen fantastischen Sonnenuntergang hat unser Leser Andreas Reich aus Altenstadt von seiner Wohnung aus aufgenommen und uns zukommen lassen.